Tag der Reanimation am 16. Oktober 2023

„Beherztes“ Helfen rettet Leben

Feldkirch – Alle Jahre wieder erinnert der internationale „Tag der Reanimation“ am 16. Oktober an die große Bedeutung, bei Herz-Kreislaufstillständen entsprechend zu reagieren. Was das bedeutet? Das Wissen zu haben, dass im Ernstfall jede Sekunde zählt, den Mut zu haben, dass Wiederbelebungsmaßnahmen jeder setzen kann und letztlich die Gewissheit zu haben, dass damit Leben gerettet wird.
Erkennen, wenn Hilfe gebraucht wird
Das weiß die 24-jährige Annabell Schneeweiß bestens. Die Ordinations- und Röntgenassistentin engagiert sich schon seit ihrem 18. Lebensjahr beim Roten Kreuz Vorarlberg, macht seither regelmäßig Dienst in der Rotkreuz-Ortsstelle in Lech. Kritische Situationen gehören zu ihrem Rettungsalltag – Ende Mai dieses Jahres auch außerhalb davon. Nämlich an jenem Frühnachmittag, als ein Mittsiebziger dringend Hilfe brauchte und von achtsamen Ersthelfern, darunter eben Annabell, die lebensrettende Unterstützung bekam.

Reagieren, wenn Hilfe erforderlich ist
Es ist Frühlingsfest in Bregenz – beste Stimmung, viel Getümmel und große Gaudi. Auch Annabell und ihr Begleiter sind dabei und schlendern zum Abschluss am Seeufer entlang. Da bemerken sie ein Pärchen – eine Frau, die verzweifelt scheint und einen Mann, der ohne Regung auf einer Bank liegt. Schnell wird klar, dass Hilfe benötigt wird. Beim spontanen Annähern bemerken sie, dass ein Passant bereits den Notruf absetzt, aber auch die blaue Gesichtsfarbe beim älteren Mann. Annabell reagiert sofort.
In der Meinung er könnte sich verschluckt haben, wendet sie erst das Heimlich-Manöver an. Der Mann aspiriert auch einen Bissen Brezel. Doch an der Situation ändert sich nichts – er bleibt regungslos, nach Annabells Kontrolle der Vitalwerte ist er ohne Puls und Atmung. Ohne zu zögern, beginnt sie mit der Herzdruckmassage. Weitere Ersthelfer unterstützen sie dabei. Da sind auch schon ihre Rotkreuz-Kollegen vor Ort. Mittels Defibrillation gelingt es, den Mann letztlich zu reanimieren.

Mut machen, dass Erste Hilfe jeder kann
Annabell kümmert sich jetzt um die verzweifelte Ehefrau, während ihr Begleiter eiligst Decken aus dem Rettungsauto holt und gemeinsam mit anderen den dringend erforderlichen Sichtschutz aufbaut. Denn die mittlerweile versammelte Menschenmenge beobachtet neugierig, unbeirrt der lebensbedrohenden Situation, manche zücken gar ihr Handy.
„Das war wirklich unverschämt und unverständlich“, erinnert sich Annabell verärgert an die „Gaffer“ und appelliert gleichzeitig an die richtige Achtsamkeit, nämlich nicht nur hinzuschauen, sondern vielmehr zu helfen. „Und sei es nur den Notruf abzusetzen. Den Mut zum Anpacken geben Erste-Hilfe-Kurse. Erste Hilfe sollte so oder so regelmäßig geübt bzw. das Wissen dazu aufgefrischt werden.“

DECUS-Gala für Ersthelfer
Apropos Erste Hilfe und beherzt helfen: Kommenden Montagabend (16. Oktober) stehen bei der großen DECUS-Gala (Dank für Engagement, Courage Und Selbstlosigkeit) – eine Kooperation von Raiffeisen Landesbank, ORF und Rotem Kreuz – im ORF-Funkhaus nominierte Ersthelfer im Rampenlicht, stellvertretend für alle unerwähnten Helden der Ersten Hilfe. Dieses Jahr eben exakt am und passend zum Welttag der Reanimation.

Bildbeschreibung
Die Herzdruckmassage ist essentiell bei einem Herz-Kreislaufstillstand – sie kann über das (Über)Leben entscheiden. (Symbolfoto)
Bildrechte: RKV

Infozeile
Erfahren Sie mehr rund um die Erste Hilfe und dem passenden Kursangebot unter www.erstehilfe.at.